Migräne

Symptome

  • Halbseitige starke Kopfschmerzen, die häufig in der Nackenregion beginnen und sich von da aus über die Kopf- und Schläfenregion bis ins Gesicht ausbreiten. (Bei einem Drittel der Patienten verteilen sich die Schmerzen über den gesamten Kopf.)
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Licht- und Lärmempfindlichkeit
  • Zu Beginn der Migräneattacke, noch bevor die eigentlichen Kopfschmerzen einsetzen, treten bei 10 bis 15 Prozent der Patienten die typischen Symptome einer Migräneauraauf: Ausfallserscheinungen im Gehirn führen zu Sehstörungen - die Betroffenen sehen Lichtblitze und ihr Gesichtsfeld schränkt sich ein.

Ursachen und Auslöser

Die genauen Ursachen der Migräne kennt man immer noch nicht. Möglicherweise spielen vorübergehende Veränderungen in der Weite der Blutgefäße im Gehirn, Konzentrationsschwankungen von chemischen Botenstoffen, beispielsweise von Hormonen, oder veränderte Funktionen von Nervenzentren bei der Entstehung der Migräne eine Rolle.Verschiedene Substanzen und Bedingungen können eine Migräneattacke auslösen:

  • Hormonschwankungen beispielsweise während der Periode oder in den Wechseljahren
  • unregelmäßiger Schlafrhythmus
  • Nahrungs- und Genussmittel, wie zum Beispiel Käse, Zitrusfrüchte, Schokolade und Alkohol, insbesondere Rotwein
  • beruflicher und privater Stress; häufig treten Migräneattacken erst auf, nachdem Stress-Situationen überstanden sind.
  • Flackerlicht
  • Lärm
  • verqualmte Räume

Damit die eigenen Migräneauslöser erkannt und vermieden werden können, empfiehlt es sich, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Allgemein gilt: Je mehr Auslöser gleichzeitig zusammen kommen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Migräneattacke.

Alternative Methoden

Migränesymptome lindern ohne Medikamente

Migränesymptome wie Schmerz, Reizüberempfindlichkeit und Übelkeit, kann man lindern, indem man sich in ein verdunkeltes Zimmer zurückzieht und sich einen Eisbeutel auf die Stirn legt. Auch Schläfenmassagen oder Akupressur können helfen.
Da alternative Therapien selten in klinischen Tests untersucht werden und jeder Patient unterschiedlich auf die einzelnen Verfahren anspricht, kann bei diesen Methoden nicht von einer allgemeingültigen Wirksamkeit gesprochen werden.
Dennoch ist es sinnvoll, sich beispielsweise mit Entspannungstechnikenvertraut zu machen. Insbesondere die progressive Muskelentspannung nach Jacobson und die Biofeedbacktherapie haben sich bei Migränepatienten bewährt.
Viele Migränepatienten berichten über gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln. Eine ganze Palette an Heilmitteln steht dem Homöopathen je nach Migränetyp und Auslöser zur Verfügung. Auch Akupunktur kann die Migränesymptome lindern.
Alternative Therapien vermögen zwar, die Dauer von Migräneattacken und die Schmerzstärke zu verringern, sowie die Abstände zwischen den Attacken zu vergrößern, eine vollständige Heilung darf man aber genau wie bei der medikamentösen Therapie nicht erwarten.

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Medikamente zur Migränebehandlung

Auch bei der Migränetherapie sind nicht immer sofort Medikamente erforderlich. Bei leichten Attacken und rechtzeitigem Einsatz gelingt es manchen Patienten, durch Reizabschirmung und Ruhe, den Anfall abzufangen. Diese Maßnahmen sind natürlich nicht in jeder Situation durchführbar und helfen auch nicht immer. Deshalb ist meist die Einnahme rezeptfreier Schmerzmittel notwendig. Auch Kombinationspräparate, die in den USA wegen der wissenschaftlich erwiesenen Wirkung bereits zur Therapie leichter Migräne zugelassen sind, können hier eingesetzt werden. Während ASS und Paracetamol die Schmerzleitung beeinflussen, verringert Coffein die Schmerzen direkt am Entstehungsort, indem es eine Verengung der Hirngefäße bewirkt.

Da schon zu Beginn einer Migräneattacke die Bewegungen des Darmes gestört sind, können die Medikamente oft nicht vollständig aufgenommen werden. Aus diesem Grund wird empfohlen, etwa 15 Minuten vor der Einnahme der Schmerzpräparate ein Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen zu nehmen. Dies kann auch die typischen Begleiterscheinungen der Migräne bessern und sorgt dafür, dass die Schmerzmittel zügig dorthin gelangen, wo sie aufgenommen werden, in den Dünndarm. In Frage kommen die verschreibungspflichtigen Wirkstoffe Metoclopramid oder Domperidon. Rezeptfreie Mittel gegen Übelkeit sind nicht geeignet.

Zur Behandlung sehr starker Migräneanfälle wird die Gruppe der Triptane eingesetzt. Triptane wirken direkt an den Blutgefäßen des Gehirns, dort wo der Schmerz entsteht. Sie sind in ihrer chemischen Struktur dem körpereigenen Botenstoff Serotonin sehr ähnlich und verengen bestimmte Gehirnblutgefäße. Triptane sollten deshalb nicht bei vorhandenen Gefäßkrankheiten angewendet werden. Die Wirkung tritt sehr schnell ein, der Wirkstoff baut sich allerdings auch schnell wieder ab. So besteht zwar keine Gefahr einer Überdosierung, die Wirkdauer ist jedoch eher kurz. Bei etwa einem Drittel der Patienten kommt es nach mehreren Stunden zu einem Wiederaufleben der Symptome. Dann sollte eine zweite Dosis verabreicht werden.

Migräne vorbeugen

10 Tipps der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

1.Halten Sie (auch am Wochenende) einen regelmäßigen Schlafrhythmus ein.
2.Vermeiden Sie Nahrungs-und Genussmittel, von denen Sie wissen, dass Sie bei Ihnen eine Migräneattacke auslösen können.
3.Meiden Sie Saunabesuche. Die starken Temperaturschwankungen können eine Migräneattacke auslösen.
4.Machen Sie dreimal in der Woche mindestens 30 Minuten Ausdauersport. Joggen, Schwimmen, Walking und Radfahren eignen sich dafür am besten.
5.Hetzen Sie nicht in den Urlaub. Nehmen Sie sich die Zeit Ihren Urlaub in aller Ruhe vorzubereiten.
6.Planen Sie Ihren Tagesablauf. Nehmen Sie sich nicht zuviel vor und vergessen Sie die Pausen nicht.
7.Üben Sie das "Nein" sagen. Sie müssen nicht immer allen Erwartungen gerecht werden.
8.Denken Sie daran "Nobody is perfect"! Stellen Sie nicht zu hohe Ansprüche an sich selber.
9.Überfordern Sie sich nicht. Sie müssen nicht immer alles sofort erledigen.
10.Genießen Sie Ihr Leben! Und lassen Sie sich ruhig mal verwöhnen.

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