CMV-Infektionen
Keine Panik! Fragen & Antworten
Themen
Bedeutung
Erreger, Krankheitsbild, Infektionsweg
CMV in der Schwangerschaft
Diagnostik & Blutwerte
Vorbeugung & Behandlung
Keine Panik! Fragen & Antworten
Fragen & Antworten
Viele Frauen sind verunsichert, wenn sie von Cytomegalieviren (CMV) und den möglichen Auswirkungen einer Erstinfektion in der Schwangerschaft hören. Wir möchten dazu beitragen, durch sachliche Informationen eine übergroße Sorge zu verhindern. An dieser Stelle fassen wir Fragen betroffener werdender Eltern zusammen, die von uns oder unserem wissenschaftlichen Beirat beantwortet wurden.
Wie lange soll mit einer Schwangerschaft gewartet werden, wenn ich gerade eine CMV-Erstinfektion durchmache?
Eine Schwangerschaft sollte, solange eine CMV-Infektion besteht, vermieden werden. Die Laborwerte sollten anzeigen, dass eine Immunität gegen CMV entwickelt wurde (dann sind die IgG-Antikörper positiv) und die aktuelle CMV-Infektion überstanden ist (dann sind die IgM-Antikörper nicht mehr nachweisbar).
Siehe auch: Was sagen die Blutwerte?
Wenn ich CMV-positiv bin, d. h. die Krankheit einmal durchgemacht habe, kann ich mich dann nochmals anstecken, z. B. wenn mein Kind die Viren aus der Kindereinrichtung mit nach Hause bringt?
Wenn man bereits Antikörper gegen CMV hat, also die Erstinfektion durchgemacht hat, ist eine neuerliche Infektion durch den Kontakt mit akut Erkrankten (z. B. Kleinkindern) sehr unwahrscheinlich.
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Reaktivierung einer Cytomegalie in der Schwangerschaft kommen. Denn CMV bleiben nach durchgemachter Infektion, wie übrigens alle Vertreter der Herpes-Viren, lebenslang im Körper. Die Gefährdung für das ungeborene Kind ist aber dann viel geringer als bei einer Erstinfektion. Daher bietet eine früher bereits durchgemachte Infektion (IgG = positiv, IgM = negativ) in der Regel eine relativ gute Sicherheit für die Schwangerschaft.
Kann ich mein Kind stillen, wenn ich eine Cytomegalie-Reaktivierung durchmache?
Ja. In den meisten Fällen ist das problemlos möglich, auch wenn reaktivierte Cytomegalieviren über die Muttermilch auf das Neugeborene übertragen werden können. Dies ist für das gesunde reifgeborene Neugeborene in der Regel ungefährlich. Nur bei Frühgeborenen vor der 30. Schwangerschaftswoche und bei besonders kleinen Frühchen unter 1.000 g Geburtsgewicht ist Vorsicht geboten. Diesen Babys sollte die Muttermilch erst nach vorheriger „Inaktivierung“ verabreicht werden. Dies kann durch vorheriges Einfrieren und Wiederauftauen der Milch erfolgen.
Wie kann ich mich vor Ansteckung am besten schützen, wenn ich Kontakt zu kleinen Kindern habe?
Natürlich sind nicht alle Kleinkinder mit Cytomegalieviren infiziert, aber wenn kleine Kinder sich anstecken (meist ohne Krankheitszeichen), scheiden sie die Viren besonders lange mit dem Urin und auch mit dem Speichel aus. Dann können sich Frauen, die noch nicht CMV hatten (also keine positiven Titer haben), durch einige einfache Hygienemaßnahmen schützen, z. B. nicht aus demselben Glas trinken. Weitere Tipps zur Vorsorge bei der Säuglings- und Kleinkinderbetreuung durch seronegative Schwangere finden Sie hier.
Wie lange überdauern Viren auf Gegenständen? Und können auch pH-neutrale, hautverträgliche Flüssigseifen das Virus zerstören?
Untersuchungen der amerikanischen Gesundheitsbehörde zeigen, dass CMV auf unterschiedlichen Oberflächen (Holz, Metall, Plastik) in Form von Tröpfchen bis zu Stunden infektiös bleiben kann.
Herpesviren, wozu das CMV gehört, vertragen Seifen und fettlösende Mittel schlecht, da sie die Hülle des Virus zerstören (das ist also wichtiger als der pH-Wert). Daher kann man als praktische Regel sagen: kontaminierte Gegenstände und Spielzeug in die Spülmaschine oder Waschmaschine oder gut mit Seifenlauge reinigen, die Hände immer gründlich mit Seife waschen. Schon das Händewaschen kann das Ansteckungsrisiko halbieren.
Was kann ich tun, wenn ich schwanger bin und mich mit dem Virus infiziert habe?
Gegen Herpesviren stehen Medikamente, sogenannte Virostatika, zur Verfügung. Auch gegen CMV können derartige Präparate erfolgreich eingesetzt werden. Während der Schwangerschaft ist die Anwendung dieser Medikamente jedoch nun nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung vorzunehmen und daher immer eine Einzelfallentscheidung! Voraussetzung für den Einsatz außerhalb der Zulassung („off-label“) ist eine CMV-positive Fruchtwasseruntersuchung und ein Ultraschallbefund, der auf eine CMV-Infektion hindeutet.
In der Frühschwangerschaft kann eine sogenannte passive Immunisierung mit Immunglobulinen erfolgen. Das CMV-Immunglobulin kann während der Schwangerschaft verabreicht werden, ohne dass eine Gefährdung des Kindes besteht. Seit 1982 ist es in Deutschland bereits zugelassen. Bisher wurde es - mit gutem Erfolg - fast ausschließlich zur Behandlung von CMV-Infektionen bei Transplantierten angewendet. Doch auch Schwangere, die sich nachweislich mit CMV infiziert haben, können von der Immunglobulingabe profitieren. Die Behandlung zeigt, so Studien und Fallberichte, gute Erfolge, doch hier ist eine eingehende Beratung durch Spezialisten notwendig. Sie ist nach den bisherigen Erfahrungen unproblematisch und wird von den Schwangeren in der Regel gut vertragen. Die Kostenübernahme muss im Einzelfall mit der Krankenkasse besprochen werden, in den meisten Fällen wird die Behandlung inzwischen bezahlt. Der Hersteller des Präparates hat darüber hinaus erklärt, dass die Anwendung in der Schwangerschaft „bestimmungsgemäßer Gebrauch“ ist, damit ist auch die Haftungsfrage geklärt.
Immunglobuline sind Antikörper, die von B-Lymphozyten gebildet werden und sich immer gegen einen ganz bestimmten Eindringling richten. Sie können Viren abfangen und neutralisieren.
In vielen Fällen sind Immunglobuline die einzige Möglichkeit, einer Infektion während der Schwangerschaft zu begegnen, so z. B. bei den Windpocken. In einem „Hyperimmunglobulin“ wie dem CMV-Immunglobulin ist eine besonders große Menge dieser spezifischen Antikörper enthalten, Hyperimmunglobuline sind daher besonders wirksam. Sie werden aus dem Blut von Menschen gewonnen, die bereits Antikörper gegen CMV gebildet haben. Die Präparate sind hoch gereinigt und unterliegen wie alle Immunglobuline strengsten Sicherheitskontrollen.
Das Prinzip der passiven Immunisierung kennt man auch von der Tetanusprophylaxe, hier wird im Allgemeinen passiv-aktiv immunisiert, d. h. Immnunglobulin und die 1. Impfung werden gleichzeitig gegeben. Gegen CMV steht aber noch keinen Impfstoff zur Verfügung, hier bleibt nur die alleinige passive Immunisierung, wenn es nach intensiver Beratung durch Fachärzte angeraten wird („off-label-use“).
Ich habe solche Angst, mich anzustecken, dass ich jeden Kontakt mit anderen versuche zu vermeiden. Aber das ist doch auch keine Lösung, oder?
Nein, das ist sicher keine Lösung und auch völlig unnötig. Die Viren werden nicht einfach so bei normalem Kontakt miteinander übertragen, z. B. Aufenthalt in demselben Raum, sondern nur durch direkten Kontakt mit Sekreten.
Sie sollten also ohne Sorge am normalen sozialen Leben teilnehmen. Und vielleicht beruhigt es Sie, dass sich natürlich nicht jede seronegative Schwangere ansteckt: von ca. 350.000 Neugeborenen, die von seronegativen Müttern geboren werden, kommen in jedem Jahr etwa 250 Kinder mit Schädigungen zur Welt. Aber auch das sind natürlich viel zu viele, und jeder Fall sollte vermieden werden.
Daher sollten Sie, da Sie CMV-negativ sind, den Test auf CMV etwa alle 6 bis 8 Wochen wiederholen lassen. Für unnötige Panik besteht aber kein Anlass. Denn im Test kann frühzeitig erkannt werden, falls Sie sich während der Schwangerschaft tatsächlich angesteckt haben sollten. In diesem Fall kann der Einsatz von Virostatika oder eine Immunglobulingabe in Erwägung gezogen werden. Beides ist aber erst nach Beratung durch Spezialisten möglich und derzeit ein Behandlungsversuch ohne Zulassung („off-label-use“).
Ich bin im 4. Monat schwanger und CMV-negativ getestet. Ich freue mich auf das Kind, mache mir aber riesige Sorgen, denn ich habe viele Bekannte mit kleinen Kindern. Darf ich mich überhaupt noch mit meinen Freundinnen treffen und diese umarmen?
Diese Sorge ist wirklich unbegründet, freuen Sie sich auf Ihr Kind und genießen Sie die Schwangerschaft. Die Viren werden nur durch direkten Kontakt mit Sekreten, z. B. Urin und Speichel, übertragen. Vor allem Kleinkinder unter drei Jahren können das Virus längere Zeit mit dem Speichel oder dem Urin ausscheiden. Das Virus wird nicht wie z. B. die Windpocken oder die Masern durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie können alle sozialen Kontakte wahrnehmen, also sich mit Ihren Freundinnen treffen und ins Kino gehen. Wichtig ist es lediglich, dass Sie sich nach dem Kontakt zu Speichel von Kleinkindern oder nach Wickeln regelmäßig die Hände waschen. Tipps zur Vorsorge bei der Säuglings- und Kleinkinderbetreuung durch seronegative Schwangere finden Sie hier.
CMV kann auch durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Wenn Sie sehr beunruhigt sind, können Sie auch eine weitere Antikörpertestung durchführen lassen, evtl. auch eine Testung bei Ihrem Mann.
Wie verbreitet ist das Virus überhaupt?
In Deutschland sind 40 bis 70 Prozent der Bevölkerung mit CMV infiziert. Bei Kindern und jungen Menschen verlaufen die Infektionen im Allgemeinen ohne Krankheitszeichen. Schwerwiegende Auswirkungen kann CMV aber auf Ungeborene haben, deren Mütter sich kurz vor oder während der Schwangerschaft erstmalig anstecken. Daher ist es wichtig, am besten vor und während der Schwangerschaft einen CMV-Test zu machen (etwa alle 6 bis 8 Wochen), um eine eventuelle Infektion frühzeitig feststellen zu können.
Ich bin seit ein paar Wochen schwanger, und ein Bluttest hat ergeben, dass ich noch keine CMV hatte. Nun bin ich in großer Sorge, weil ich als Kindergärtnerin arbeite und gelesen habe, dass Kinder besonders ansteckend sind.
Sie haben Recht, dass bei Frauen, bei denen keine Antikörper im Blut nachweisbar sind (CMV-negativ), das Ansteckungsrisiko erhöht ist, wenn sie engen Kontakt mit Kleinkindern haben, z. B. auf Kinderstationen in Kliniken oder in Kindergärten. Bei Kindern bis 8 Jahren ist die Ausscheidungsquote in Urin und Speichel mit 10 bis 30 Prozent besonders hoch, ohne dass bei ihnen Krankheitszeichen sichtbar wären.
Nach der Biostoffverordnung vom Februar 2007 sollte nur der Kontakt zu Kindern unter drei Jahren strikt unterbleiben, da Kinder in diesem Alter das Virus längere Zeit vor allem mit dem Urin, aber auch mit dem Speichel ausscheiden können, ohne Symptome zu zeigen. Das Risiko im täglichen Umgang mit älteren Kindern wird dagegen nicht als so hoch eingeschätzt, dennoch sollte der Kontakt zu Körperflüssigkeiten gemieden werden. Sie sollten sich erkundigen, ob in Ihrem Bundesland besondere Regelungen bestehen. Vorsichtmaßnahmen, die Sie unbedingt einhalten sollten finden Sie hier. Es ist außerdem ratsam, dass Sie, wie jede andere seronegative Schwangere auch, alle sechs bis acht Wochen den CMV-Titer bestimmen lassen, um festzustellen, ob es evtl. zu einer Infektion gekommen sein könnte. In diesem Fall kann versucht werden, das Kind im Mutterleib durch eine Behandlung mit Immunglobulinen zu schützen.
Was muss ich beachten, wenn ich mich und damit auch meine kleine Tochter während der ersten Schwangerschaft angesteckt habe und nun ein weiteres Kind möchte?
Sie sollten den Urin ihrer Tochter auf CMV untersuchen lassen, da Kinder mit einer angeborenen Infektion das Virus häufig über einen längeren Zeitraum ausscheiden. In sehr seltenen Fällen können Reinfektionen mit dem gleichen Virus stattfinden. Sollte im Urin ihrer Tochter noch CMV nachweisbar sein, empfiehlt es sich, bei einer erneuten Schwangerschaft einfache Hygienemaßnahmen zu beachten. Dies gilt übrigens generell bei regelmäßigem und engem Kontakt zu Kindern unter 3 Jahren, die Gemeinschaftseinrichtungen (KITA, Krabbelgruppe u. a.) besuchen.
Einmal erworben, verbleibt der Erreger, wie alle anderen Herpesviren auch, im Körper und kann zur Gefahr werden: Wenn das Immunsystem durch Krankheit oder Medikamente geschwächt ist, kann das Virus wieder aktiv werden. Geschieht dies während der Schwangerschaft, ist es möglich, dass das Ungeborene infiziert wird. Das Risiko, dass eine Reaktivierung während der Schwangerschaft geschieht, ist jedoch sehr gering und auch die Gefährdung des Kindes ist niedriger als bei Erstinfektion. Etwa Hälfte aller Schwangeren ist ja bereits CMV-positiv, doch nur selten kommt es zu einer Reaktivierung.
Ich bin im 5. Monat schwanger und arbeite in einer Kindereinrichtung, wo ich täglich Kontakt mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren habe. Ich bin negativ auf Cytomegalie getestet. Was muss ich beachten?
Nach der Biostoffverordnung vom Februar 2007 sollte nur der Kontakt zu Kindern unter drei Jahren strikt unterbleiben, da Kinder in diesem Alter das Virus längere Zeit vor allem mit dem Urin, aber auch mit dem Speichel ausscheiden können, ohne Symptome zu zeigen. Das Risiko im täglichen Umgang mit älteren Kindern wird dagegen nicht als so hoch eingeschätzt, dennoch sollte der Kontakt zu Körperflüssigkeiten gemieden werden. Sie sollten sich erkundigen, ob in Ihrem Bundesland besondere Regelungen bestehen. Vorsichtmaßnahmen, die Sie unbedingt einhalten sollten finden Sie hier. Es ist außerdem ratsam, dass Sie, wie jede andere seronegative Schwangere auch, alle sechs bis acht Wochen den CMV-Titer bestimmen lassen, um festzustellen, ob es evtl. zu einer Infektion gekommen sein könnte. In diesem Fall kann versucht werden, das Kind im Mutterleib durch eine Behandlung mit Immunglobulinen zu schützen.
Ist es eigentlich sinnvoll, sich in der 33. SSW noch auf CMV testen zu lassen. Und was wäre die Konsequenz, sollte sich jetzt einpositives Ergebnis zeigen?
Unsere Experten raten auch noch in einer späteren Schwangerschaftswoche, einen CMV-Antikörpertest machen zu lassen. Anhand der Antikörperspiegel (IgG, IgM sowie CMV-IgG-Avidität) bekommen Sie Gewissheit darüber, ob eine akute oder eine abgelaufene CMV-Infektion vorliegt oder ob Sie negativ sind, also noch keine Infektion durchgemacht haben. Im letzteren Fall könnte eine Konsequenz sein, den Kontakt mit Speichel bzw. Urin von Kindern unter 3 Jahren zu meiden bzw. sich nach Kontakt gründlich die Hände zu waschen. Kinder in diesem Alter sind sehr häufig Überträger des Virus, ohne dass sie Symptome zeigen. Je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto geringer ist das Risiko, dass das ungeborene Kind bei einer akuten CMV-Infektion der Mutter Schädigungen erleidet.
Sollte sich zeigen, dass Sie - was unwahrscheinlich ist - tatsächlich eine akute Infektion durchmachen bzw. gerade durchgemacht haben, dann wäre die Konsequenz, dass man beim Kind eine besonders gründliche Ultraschalldiagnostik machen und ggf. sogar eine Gabe von Virostatika erwägen könnte („off-label.use“). Wenn bisher alle Untersuchungen in Ordnung waren, spricht dies eindeutig dafür, dass alles in Ordnung ist und Sie sich keine Sorgen machen müssen.
Hat das Kind in jedem Fall einen irreversiblen Schaden, wenn es in der Schwangerschaft mit dem CMV-Erreger in Kontakt kommt?
Bei einer mütterlichen Erstinfektion in der Schwangerschaft geht das Virus in 40 Prozent auf das Kind im Mutterleib über, von diesen 40 Prozent erkrankt aber nur jedes 10. bis 5. Kind an Folgeschäden, die anderen (90 bis 80 Prozent der 40 Prozent mit Virusübertritt) haben alle keine Langzeitfolgen trotz gesicherter Infektion. Also nicht jedes Kind, dessen Mutter sich während der Schwangerschaft infiziert hat, trägt Schädigungen davon.
Ich bin schwanger und gehe gern ins Schwimmbad. Nun habe ich von einer Freundin gehört, das CMV in der Schwangerschaft gefährlich ist und durch Urin übertragen werden kann.
CMV werden durch das Chlor im Schwimmbecken inaktiviert. Außerdem ist die Verdünnung viel zu groß: So belastet ist das Schwimmbadwasser nicht mit Urin, dass es dadurch zu einer Infektion käme. Aber Sie haben Recht, dass CMV mit dem Urin und auch mit dem Speichel übertragen werden kann. Vor allem kleine Kinder bis etwa 3 Jahre scheiden das Virus oft unbemerkt über mehrere Monate aus. Eine seronegative Schwangere, die also noch keine CMV-Infektion durchgemacht hat (etwa die Hälfte aller Schwangeren), kann sich durch diesen Kontakt anstecken und sollte ein paar Vorsichtsmaßnahmen einhalten.
Haben Sie denn schon einen CMV-Test gemacht? Denn nur wenn Sie noch keine CMV-Infektion hatten, können Sie sich anstecken.
Ich habe gelesen, dass CMV Herpesviren sind und bin nun völlig verunsichert: Kann ich jetzt alle 14 Tage eine Infektion bekommen so wie beim Lippenherpes?
Ähnlich aufgebaute Viren werden in „Familien“ zusammengefasst, und CMV ist ein Vertreter aus der „Familie der Herpesviren“. In dieser Familie gibt es aber viele andere Krankheitserreger, die völlig unterschiedliche Erkrankungen hervorrufen, z. B. Windpocken und Gürtelrose (das so genannte Varizella-zoster-Virus, VZV abgekürzt) oder auch Herpes simplex, das für die Lippenbläschen verantwortlich ist. Das sind aber völlig eigenständige Viren und Erkrankungen. Das Cytomegalie-Virus (CMV abgekürzt) gehört also zwar in die Familie, hat aber auch ein ganz eigenes Krankheitsbild zur Folge.
Eines aber haben die Viren aus der großen Herpes-Familie gemeinsam: Nach einer Infektion bleiben die Viren lebenslang im Organismus. Bekannt ist dies vor allem bei den lästigen Lippenbläschen, die von Herpes-simplex-Viren Typ1 verursacht werden und immer dann auftreten, wenn man sie überhaupt nicht gebrauchen kann. In Stress- und Prüfungssituationen oder wenn Erkältungen oder andere Erkrankungen uns quälen, kurz, wenn die Immunabwehr gestört ist. Auch bei Windpocken ist das Phänomen bekannt: Die Varizella-zoster-Viren, die beim ersten Kontakt die Windpocken auslösen, können bei einer abgeschwächten Immunabwehr, z. B. im höheren Lebensalter, wieder in Erscheinung treten und eine Gürtelrose (Zoster) verursachen. Aber auch hier gibt es Unterschiede: Während die Lippenbläschen recht häufig wieder in Erscheinung treten, bekommt man eine Gürtelrose im Allgemeinen nur einmal.
Das Cytomegalievirus überdauert nach der Erstinfektion lebenslang in Speicheldrüsen, Lungen- und weißen Blutzellen. In Situationen, die mit einer Schwächung des Immunsystems einhergehen – oftmals nach einer Organtransplantation -, werden die Viren wieder aktiv (Reaktivierung). Dies geschieht aber selten und nicht im Abstand von wenigen Wochen oder Monaten mehrfach – anders als beim Lippenherpes.
Aktualisiert am 08.06.2020